Entwicklung und Einsatz von projektspezifischen Sonderlösungen:
Komplettabbruch Schlitzwand - City-Tunnel Leipzig
Der City-Tunnel Leipzig gestaltet den Schienenpersonennahverkehr am Eisenbahnknoten Leipzig von Grund auf neu. Als verantwortlicher Bauherr des Projekts fungierte die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH). 1995 wurde eine erste Studie "S-Bahn Leipzig City-Tunnel" vorgestellt. Im Herbst 2013 erfolgte die Gesamtinbetriebnahme des City-Tunnels.
Der City-Tunnel hat seit seiner Inbetriebnahme positive Effekte auf die Auslastung der Linien der S-Bahn Mitteldeutschland.
Job Report - Factsheet
- Projekt: City-Tunnel Leipzig
- Bauherr: DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH
- AG: ARGE Tunnel- und Ingenieurbau Leipzig LOS B
- Art der Maßnahme: Komplettabbruch Schlitzwand
- Besonderheit: Arbeiten unter Beaufschlagung von Druckluft in Abbaukammer sowie unter Einsatz von Spezialkonstruktion
Der Auftrag
Für den Abbruch der Baugrubenschlitzwand konnte zur Abdichtung am Haltepunkt "Markt" aufgrund der geometrischen Einschränkungen nur ein im Düsenstrahlverfahren hergestellter Dichtblock eingesetzt werden.
Dessen Dichtigkeit wurde durch Holz- und Braunkohleeinlagerungen beeinträchtigt, weshalb zusätzlich ein innenliegender Betontopf inklusive einer Abbaukammer vor der Tunnelwand betoniert wurde. Unter Beaufschlagung von Druckluft wurde die massiv bewehrte Schlitzwand mittels einer speziell dafür konstruierten Abtragkonstruktion abgebrochen und anschließend mit Beton verfüllt.
Arbeiten unter Druck
Um die Zielvorgabe von 100 m³ Betonabtrag innerhalb von 20 Tagen zu realisieren, war es notwendig, im 24/7 Rhythmus zu arbeiten. Hierfür musste nicht nur ausreichend Personal zur Verfügung stehen, es mussten auch die speziellen Anforderungen für den Einsatz unter Beaufschlagung von Druckluft berücksichtigt werden (z. B. ausreichender Zeitpuffer zwischen den Arbeitseinsätzen und bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen der Mitarbeiter). Zudem überwachte ein speziell ausgebildeter Arzt die Gesundheit der Arbeiter rund um die Uhr.
Das zeitaufwendige Ein- und Ausschleusen von Mann und Maschine erforderte höchste Vorsicht und Konzentration der Maschinenführer während ihrer Arbeit. Verletzte Mitarbeiter oder beschädigtes Material hätten nur unter großem Aufwand an die Oberfläche transportiert werden können. Ein immenser Zeitverlust wäre die Folge gewesen.
Technik-Fact: Einsatz von zwei Aggregaten mit je 550 kW inklusive Abluftkonzept | Abtrag von 4 x 100 m³ in je 20 Tagen